Das Thema Rücken oder vielmehr Rückenschmerzen bei Kindern ist wahrscheinlich so alt wie die Orthopädie selbst. Hat man früher vor allem den "krummen" Rücken mit Rückenbeschwerden in Verbindung gebracht, ist der Blick heute mehr auf die Funktion und die neurophysiologische Entwicklung gerichtet.
Wie Sie Rückenschmerzen bei Kindern erkennen
Meldet ein Kind Schmerzen an, ist dies unbedingt Ernst zu nehmen. Wie bei den Erwachsenen auch, ist aber das Empfinden von Schmerz für Kinder und Jugendliche ein Prozess, der auch mit Erziehung, Erfahrungen, Vorbilder, Kultur und der eigenen Körperwahrnehmung zu tun hat. So werden die Kinder die Schmerzen sehr unterschiedlich früh anmelden wie z.B. der kleinen Patrick, dem von klein an eingeprägt wurde: "Der Indianer kennt keinen Schmerz!" oder dem David, der von seiner Mama beim kleinsten Kratzer bereits die Arnika Kügelchen verabreicht bekommen hat. Das heisst, bei Schmerzen muss immer genau hingehört und beobachtet werden, wie die Kinder sich im Alltag verhalten und ob sie sich selbst einschränken in ihren Bewegungen.
Gründe für anhaltende Rückenschmerzen bei Kindern und JugendlichenAusschliessen schwerwiegender und seltener Erkankungen
Zuallererst muss eine schwerwiegende und seltene Erkrankung wie ein Tumor oder eine Rheumatische Ursache ausgeräumt sein. Diese sind zwar selten, aber bei chronischen und starken Schmerzen wäre es unseriös, diese nicht erst einmal auszuschliessen. Abgeklärt werden muss ebenso bei starken Schmerzen, ob es sich um Wachstumsstörungen handelt. Da kommt z.B. der Morbus Scheuermann in Frage, der sich in der Brustwirbelsäule oder in der Lendenwirbelsäule manifestieren kann. Hier brechen die Deckplatten der Wirbelkörper ein und die Wirbelsäule kann sich deshalb verformen. Bei so einem Krankheitsbild ist für den Jugendlichen erst einmal absolute Schonung angesagt. Die Wirbelsäule darf nicht zu stark belastet werden, aber dennoch soll die Rückenmuskulatur gekräftigt werden. Dies ist ein klassischer Fall für Physiotherapie, die dann auch beratend in der Sportauswahl tätig sein kann.
Funktionsstörungen der oberen Kopfgelenke
Eine andere Ursache für eine Fehlhaltung oder Verkrümmung können Funktionsstörungen der oberen Kopfgelenke sein, die mitunter geburtsbedingt sind. Da die kindliche Entwicklung vom Kopf zu den Füssen abläuft, wirkt sich eine Störung oder Fehlhaltung des Kopfes nach unten hin auf die Haltung aus. Anders herum können auch Störungen des ISG, Beckens oder der Füsse ein ungenügend stabiles Fundament für die Wirbelsäule bilden und sich so nach oben hin als Skoliose manifestieren. Früher wurden diese Kinder in ein Korsett oder gar Gipsbett gesteckt. So radikal geht man heute nicht mehr vor.
Skoliose als übliche Ursache
Ziemlich bekannt sein dürfte die Skoliose. Im Volksmund wird des Ausdruck "Skoliose" sehr häufig verwendet und Patienten berichten oft, sie hätten eine Skoliose. Das hätte ihnen mal ein Arzt oder Therapeut gesagt. Eine Skoliose ist eine Verdrehung und gleichzeitig in Seitneigung gebogene Wirbelsäule. Dabei ist aber noch lange nicht definiert wie stark diese Abweichungen sind und ob die auch relevant sind für irgendwelche Rückenschmerzen. So kann ein krummer Baum auch wunderschön und gesund sein. Die Ursachen der Skoliose sind nicht bekannt. Sie können erblich bedingt sein. So habe ich schon Familien behandelt, die in Erbfolge alle die gleichen Abweichungen an der Wirbelsäule hatten mit mehr oder weniger den gleichen Beschwerden und Rückenschmerzen.
Vorgehen in der Physiotherapie bei Skoliose
Mit Physiotherapie, Manueller Therapie und anderen wirksamen Methoden wird versucht, die Skoliose zu bändigen. Eine jährliche Kontrolle und Beobachtung der Kinder beim Spezialisten ist wichtig, um eine Operation zu vermeiden oder wenn sie notwendig ist, zur richtigen Zeit anzugehen. Rückenschmerzen kann die Skoliose aufgrund von einseitigen oder Fehlbelastungen machen. Häufig haben Jugendliche mit Skoliose schon früh Kopfschmerzen und Migräne aufgrund der Verspannungen in der Schultern- Nackenmuskulatur. Diese gilt es ganzheitlich mit einer konservativen Schmerztherapie und mit einem Bewegungsprogramm in einem Rückenzentrum anzugehen.
Wieso entstehen Rückenschmerzen?
Bei Kindern und Jugendlichen ist es genauso wie bei den Erwachsenen notwendig, dass der Rücken belastbar wird. Für die Rückengesundheit ist also Sport und Bewegung essentiell. Die Belastung des Körpers im Alltag ist bereits im Kindergarten viel geringer als er noch bei unseren Grosseltern war. Vieles ist automatisiert. Türen gehen automatisch auf, Fenster und Jalousien funktionieren auf Knopfdruck, der öffentliche Verkehr ist top ausgebaut und Fahrräder gibt es bereits als E-Bike für die Kleinen. Die Belastung, die der Körper als Reiz zur Kräftigung für den Kinderrücken braucht, muss also künstlich und bewusst gesteuert werden. Deshalb braucht es, um Bewegungsmangel vorzubeugen die Programme wie "bewegte Schule", "Burzelbaum" oder ähnliches. Vor allem im Kindergarten und in der Schule sind Bewegungsangebote äusserst wichtig.
Der Sportunterricht ist dabei nicht nur ein Spassfach, sondern spielt eine wichtige Rolle für die Volksgesundheit und soll dabei den Kindern und Jugendlichen den Spass an der Bewegung und die Selbstverständlichkeit von der Ausübung von Sport vermitteln. Nebenbei bemerkt, fördert Sport und Bewegung die Vernetzung im Gehirn und hilft damit, Gelerntes zu festigen. Die Schule spielt bei der Erziehung zu Bewegung und der damit verbundenen Prophylaxe gegen Rückenschmerzen eine grosse Rolle. Alleine schon die Wahl der Lehrmittel zeigt, wo die Lehrperson oder die Schule ihren Fokus setzt. Buchstaben lernen können die ganz Kleinen in Bewegung, sie können z. B. für ein "W" Wellen simulieren oder ein "s" erschleichen. Sie können die Buchstaben aber auch auf einem IPad in einem Buchstaben-Wimmelbild suchen. Die Frage ist nur, welche Kinder haben die Buchstaben besser verinnerlicht? In der Mathematik sieht es gleich aus. Die Zehnerspünge können auf dem Pausenhof mit Kreide aufgemalt und ersprungen werden, genauso wie rückwärts rechnen mit rückwärts gehen leichter erfahren wird. Ein Spiel mit einer Mathe-App kann nett sein, aber sitzend die Welt erfahren entspricht nicht unserer Spezies und verhindert, dass die Kinder körperlich belastbar werden. Deutlicher als in der jetzigen Zeit kann dies nicht aufgezeigt werden. Aufgrund der COVID Situation sind die Kinder und Jugendlichen mit Homeschooling und dem Verbot von gemeinsamen Sportaktivitäten in ihrer Bewegung sehr eingeschränkt und wir sehen jetzt bereits in der Praxis eine Zunahme an Rückenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen. Was machen wir in der Praxis zur Prophylaxe?
In unserer Praxis werden alle Kinder und Jugendlichen gründlich an der Wirbelsäule untersucht, auch wenn sie wegen Knie- oder Fussbeschwerden kommen. Ursache für funktionelle Probleme kann immer auch der Rücken sein. Zur Untersuchung gehört standardmässig eine Messung mit der M360 (früher Medi-Maus), bei der die Wirbelsäule mit der Maus abgefahren wird und per Bluetooth die Daten über ein Programm ein Abbild der Wirbelsäule liefern. So können wir sehen, ob die Wirbelsäule harmonisch verläuft und ob irgednwo zu wenig oder zu viel Beweglichkeit vorherrscht. Als Physiotherapeutin sehe ich das auch so, aber mit der M360 kann ich den Eltern oder Jugendlichen die Ergebnisse mitgeben, so dass sie später vergleichen können was mit ihrem Rücken passiert. Oft entdecken wir Dysbalancen in der Beweglichkeit, die von aussen kaum erkennbar sind. Die grosse Beweglichkeit von Kindern verschleiert häufig, Bewegungseinschränkungen einzelner Abschnitte der Wirbelsäule, die manuell behandelt werden müssen. Sind diese wieder mobil, werden die Nachbarabschnitte entlastet, Spitzenbelastungen vermieden und Schmerzen werden reduziert.
Erkannt wird manchmal auch eine traumatische Überbeweglichkeit der Lendenwirbelsäule, die typischerweise häufig bei Turnern und Turnerinnen vorkommt. Aufgrund des dauernden Trainierens ins Hohlkreuz können in den unteren Wirbelkörpern Frakturen mit einer Instabilität und daraus resultierenden Rückenschmerzen entstehen. Wie therapieren wir Rückenschmerzen?
In der Physiotherapie richten wir uns immer nach der Funktion, indem wir Störungen dieser mit den Beschwerden und Einschränkungen in Beziehung bringen. Zuerst wird die Wirbelsäule manuell behandelt wo es notwendig ist. Dabei wird nicht nur die Beweglichkeit harmonisiert, sondern auch Einfluss auf die neurophysiologischen Verhältnisse genommen. Die Wahrnehmung für die Gelenke wird verbessert und die Gelenkstellung und das Spiel harmonisiert. Der Vorteil bei der Physiotherapie ist, dass nun auch mit Übungen gleich ein neuer Input gegeben werden kann, so dass nicht neue Verspannungen auftreten, sondern ein neues gesundes Bewegungsprogramm gespeichert wird. Was sich kompliziert anhört, wird in der Therapie aber einfach verpackt mit einfachen Übungen damit die Kinder diese nachvollziehen können und vor allem in ihren Alltag einbeziehen können. Ein halbstündiges Übungsprogramm macht kaum ein Kind zu Hause.
Jugendliche ab 14 Jahren können unter guter Anleitung auch schon Geräteunterstütztes Krafttraining (MTT) absolvieren. Dies noch nicht so sehr mit dem Aspekt des Muskelaufbaus, sondern eher der koordinativen Kraftverbesserung und der Kraftausdauer. Wird in unter Belastung trainiert, bekommt der Körper den Reiz, sowohl Muskeln als auch Knochen aufzubauen und die ganze Wirbelsäule wird stabiler in ihrer Funktion. Dies hilft nicht nur Kindern und Jugendlichen, sondern auch den Erwachsenen bei Rückenschmerzen. Somit tragen Rückenzentren zur allgemeinen Volksgesundheit nachhaltig bei.
1 Kommentar
"Sitz gerade!" Wie oft haben Sie das als Kind gehört und wie oft sagen Sie sich das heute zu sich selbst? Was ist denn aber gerade? Und wie sitze ich denn richtig? Viele Menschen sind unsicher, wenn sie erklären sollen, wie die richtige Sitzhaltung denn eigentlich aussieht. Und das, obwohl es sich eigentlich um eine ganz alltägliche Position handelt. Eine gerade Sitzposition ist auch eine ergonomische Haltung. Sie vermeidet Rücken- und Nackenschmerzen und sollte nicht anstrengen, was zu Beginn aber unvermeidlich ist, bis die neue ergonomische Sitzhaltung zu der gewohnten wird.
Achten Sie auf Ihre Füße
Beim Sitzen beginnen wir bei den Füssen. Diese sollten fest auf dem Boden stehen. Warum? Versuchen Sie mal die Füsse nach vorne zu strecken und gerade zu sitzen! Das fällt schwerer weil sie die hintere Oberschenkelmuskulatur unter Zug bringen. Und die ist bei den meisten ohnehin verkürzt. Und wenn die Füsse unter dem Stuhl aufgestellt werden, haben Sie die Tendenz nach vorne zu fallen. Dies geht nur, wenn Sie sich vorne abstüzten können oder wie beim Kniestuhl, die Abstützung über den Kniestand gewöhrleistet wird.
Die Füsse stehen also fest auf dem Boden und die Knie sind genau über den Füssen. Wir haben keine X-Beine und keine O-Beine. Die Oberschenkel sollten mit den Unterschenkeln im Knie einen rechten Winkel bilden. Besser ist sogar, wenn die Oberschenkel etwas nach unten abfallen, also die Knie unter den Hüften sind. Das geht aber nur, wenn sich die Sitzfläche nach vorne neigen lässt oder mit Hilfsmitteln wie Sitzkissen nachgeholfen wird. Dass die Knie oder Hüften nicht mehr als einen rechten Winkel bilden, ist zum einen für die Gelenke selbst weniger belastend und es ist bedeutend für den venösen Abfluss und die Lymphe. Es bilden sich eher Krampfadern und geschwollene Füsse, wenn die Blutgefässe in den Gelenken abgeklemmt werden.
Die Haltung des Beckens - das wichtigste beim ergonomischen Sitzen
Das allerwichtigste beim ergonomisch Sitzen ist aber das Becken. Es bildet das Fundament der Wirbelsäule, und diese sollte wie im Stehen, sich wie ein doppeltes S formen. Die Wirbelsäule bildet im unteren Teil, der Lendenwirbelsäule eine Lordose, also ein leichtes Hohlkreuz, um in der Brustwirbelsäule in eine Kyphose, einer leichten Rundung nach hinten, überzugehen. Diese schwingt nach oben in eine erneute Gegenkrümmung, der Halslordose, auf der der schwere Kopf tront und im guten Gleichgewicht balanciert wird. Ist dies so gegeben, sollten Nackenschmerzen keine Thema sein. Das Becken muss also ein wenig nach vorne gekippt werden. Sie rollen also über die Sitzknochen drüber und halten direkt davor an. Achtung: nicht zu weit nach vorne, so dass Sie sich nicht in einem starken Hohlkreuz parken. Ein Keilkissen kann die Beckenkippung unterstützen und hat den Vorteil, dass die Oberschenkel auch leicht nach unten fallen können. Leider verhindert es abe ein dynamisches Sitzen, was ein Ballkissen viel eher fördert. Dies kann auf Dauer wiederum anstrengend sein. Optimal ist, wenn Sie eine Rückenlehne haben, die das leichte Hohlkreuz mit einer Lordosestütze ermöglicht. Wenn Sie dies nicht haben, tut es auch ein kleines Kissen in der Lendenwirbelsäule.
Wenn das Becken die richtige Position eingenommen hat, baut sich die Wirbelsäule praktisch fast automatisch in eine ergonomische Position auf wie ein Zahnrad das die anderen Räder in die richtige Richtung dreht. Achten Sie darauf, dass der Tisch nicht zu niedrig eingestellt ist, so dass die Unterarme aufliegen. Dann noch ein wenig das Brustbein anheben als ob Sie einen Orden auf der Brust zur Schau tragen und die Schultern bleiben dabei ganz locker. Wenn der Bildschirm die richtige Höhe hat, Sie also leicht nach unten schauen, haben Sie die richtige Kopfposition schon gefunden. Probieren Sie einmal selbst das Becken nach hinten zu kippen und dabei gerade zu sitzen, die Füsse nach vorne oder den Stuhl ganz tief stellen und den Bildschirm hoch. Da finden Sie kaum eine ergonomische Sitzhaltung.
Das hilft beim ergonomischen Sitzen
Der Stuhl und die gute Rückenlehne sind sehr wichtig für eine gute Sitzposition. Es gibt aber durchaus Varianten und Hilfsmittel.
Der Ball
Er unterstützt hervorragend die gerade Haltung und das dynamische Sitzen, hat aber den Nachteil, dass er auf Dauer anstrengend wird. Er sollte aber unbedingt bei kurzen Sitzungen oder zwischendurch im Büroalltag herangezogen werden.
Weitere Hilfsmittel
Der Swopper oder die Stehhilfe, bzw. der Hocker mit dem Dreieckssitz sind ideal für Tätigkeiten, in denen immer wieder aufgestanden werden muss, wie Empfangsarbeiten, bügeln, therapieren, Lehrtätigkeiten. Hier braucht es keine Rückenlehne, da die Aktivität sich immer wieder ändert. Das Sitzen geschieht beinahe automatisch ergonomisch.
Hilfsmittel wie der Keil, das Ballkissen, die Lordosestütze sind in ihrem Nutzen abhängig von dem Stuhl und der Rückenlehne. Sie haben den Vorteil, dass sie überall hin mitgenommen werden können und günstig sind im Vergleich zu einem Rückengerechten Stuhl.
Fazit
Probieren Sie es gleich aus, die ergomomische Sitzhaltung. Es wird sicher ungewohnt und anstrengend sein und erwarten Sie nicht von sich selbst, dass sie nur den Schalter unlegen müssen und dann klappt das von heute auf morgen. Wie mit allen Gewohnheiten ist es ein Umlernen, das stattfinden muss. Ihr Körper hat sich vielleicht an die runde Haltung gewöhnt und findet, obwohl auf Dauer schädigend für den Rücken, dies aber ganz gemütlich. Der erste Schritt ist immer erst, sich selbst zu beobachten. Wenn Sie merken, Sie sitzen nicht ergonomisch, dann korrigieren Sie sich sofort. Das hält vielleicht zu Beginn eine Minute, länger nicht. Im Laufe der Zeit erwischen Sie sich immer häufiger und korrigieren sich dementsprechend oft. Bis Sie sich umkonditioniert haben und die aufrechte, ergonomische Position bequem finden, kann schon einige Zeit vergehen. Bis dahin haben Sie aber ihre Rückenlehne, die Ihnen den Rücken stärkt und Sie beim Sitzen unterstützt.
Der Arbeitsplatz soll eine Quelle von Gesundheit und Wohlbefinden sein. So schreibt es die WHO vor. Ein hoher Anspruch an die Arbeit und die Ergonomie am Arbeitsplatz. Hier sind Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermassen gefragt, wenn es an die Umsetzung geht. Gilt es zum einen für Arbeitgeber herauszufinden, inwieweit die Gestaltung des Arbeitsplatzes den Krankenstand der Mitarbeitenden beeinflusst. Dass gesunde Angestellte auch bessere und leistungsfähigere Angestellte sind, ist unbestritten. So ist die Optimierung der Arbeitsbedingungen in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Unternehmensstrategien in Form von betrieblichen Gesundheitsmanagement, Lean Programmen, ISO Normen oder einfachen Prozessoptimierungen gelegt worden. Zum anderen sind sich die Arbeitnehmer selbt immer mehr bewusst, dass eine gesunde work-life Balance effektiver ist, als 14 Stunden Arbeitstage mit daraus resultierenden Burn Out oder langwierigen Rückenschmerzen. Was sagen die Statistiken?Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass die Gründe für Krankmeldungen im Schnitt zu 20% im muskuloskelettalen Bereich liegen und die Absenzen aufgrund von psychischer Problemen jährlich zunehmen. Waren die Krankschreibungen früher hauptsächlich mit Schmerzen und Überlastungserscheinungen in der Lendenwirbelsäule zu finden, nehmen die Schulter- und Nackenbeschwerden immer mehr zu. Dies ist der verbesserten Ergonomie in den Berufsfeldern der schwer körperlich arbeitenden Personengruppen zu verdanken und die Statistik zeigt, dass die Belastung der Dienstleister, sprich der Berufsgruppe der sitzend tätigen Personen, mehr und mehr zunimmt. Nachdem die Ergonomie am Arbeitsplatz der körperlich Arbeitenden verbessert wurde, gilt es nun die Arbeitsbedingungen der Dienstleister in ihren Büros anzuschauen. Dabei haben die Arbeitnehmenden selbst, anders als der Strassenarbeiter draussen viel mehr Einfluss auf die Ergnomie an ihrem Arbeitsplatz. Was bedeutet überhaupt Ergonomie am Arbeitsplatz?Der Begriff Ergonomie wird im Duden unter anderem definiert als "optimale wechselseitige Anpassung zwischen dem Menschen und seinen Arbeitsbedingungen". Das heißt, der Mensch passt sich auch an seine Bedingungen an. Dies ist an unserer Evolution erkennbar. Es gilt nicht mehr das Darwinsche Gesetz des Überleben des Stärkeren, sondern die Erkenntnis, dass diejenige Spezies, die sich am besten anpasst, überlebt. Nun wollen wir aber nicht warten bis die Evolution so weit ist und uns die Bildschirmarbeit erleichtert , sondern wir wollen überlegen, was wir in der Zwischenzeit tun können, um unseren Teil der Ergonomie am Arbeitsplatz zu erfüllen und Rückenschmerzen vorzubeugen. Wie sitze ich nun Ergonomisch am Arbeitsplatz?Zunächst sollten Sie sich grundsätzlich fragen:"Wie lange sitze ich am Schreibtisch in der ständig gleichen Position?" Wenn die Antwort mit Stunden endet, ist dies eindeutig zu lange! Fragen Sie sich als nächstes:"Welche Arbeiten kann ich im Stehen oder sogar im Gehen erledigen?" Es gibt immer wieder Arbeiten wie Ablage machen, Akten sortieren oder studieren, die Sie gut auch an einem Stehpult erledigen können. Meine Empfehlung ist, nicht nur einen ergonomischen Arbeitsplatz, sondern zwei bis drei Plätze zu schaffen. Da muss nicht gleich der Arbeitgeber gefragt oder neue Büromöbel angeschafft werden. Dazu kann ein Sideboard oder Regal dienen. Die Fotos von den letzten Ferien an die Wand und Platz schaffen für freie Fläche im Stehen! Ein höhenverstellbarer Tisch ist eine gute Möglichkeit vom Sitzen zum Stehen zu wechseln, aber sind wir mal ehrlich... spätestens wenn das erste mal der Bildschirm fast am Boden gelandet ist, weil das Kabel sich verfangen hat, ist die Freude über die Technik vergangen. Wer dann noch vergessen hat, wie die Einstellung vorher im Sitzen war, ist spätestens jetzt mehr frustriert als motiviert. Schaffen Sie sich Gewohnheiten, bei denen Sie stehen und gehen anstatt zu sitzen. Dann müssen Sie auch nicht immer daran denken, den Tisch zwischendurch hoch zu stellen. Alternative LösungenWer viel telefoniert, kann dies, wenn nicht an Kabel gebunden, auch gut im Stehen und Gehen machen. Die Zeiten, wo der Höhrer stundenlang zwichen Ohr und Schulter geklemmt werden musste, sind definitv vorbei. Wenn Sie das immer noch machen, ist jetzt Zeit beim Arbeitgeber nach einem Headset zu fragen. Das macht Sinn und weniger Nackenprobleme vom Arbeitplatz. Der Vorteil vom Gehen und gleichzeitigem Telefonieren ist auch der, dass viele Menschen kreativer sind, wenn sie sich bewegen. Die Synapsen und Verbindungen im Gehirn werden aktiviert und Lernen und Denken "out of the box" fällt manchen leichter. Haben Sie schon einmal eine Sitzung (besser in dem Fall ein Meeting) im Spazierengehen absolviert? Warum nicht? Wenn wir dies im Zusammenhang mit der Zunahme der psychischen Belastung am Arbeitsplatz sehen, wäre dies auch eine Möglichkeit Stress abzubauen. Bewegung baut Adrenalin ab und der Aspekt des entspannten Bewegen im Freien ist eine gute Psychohygiene. Ist der Tisch oder Stuhl zu hoch?Sitzen Sie nun doch am Schreibtisch und fragen sich, ob der Tisch zu hoch oder der Stuhl zu tief ist? Dann gibt es keine einfachen Standard Tipps. Am Ende sind die individuellen Eigenschaften der Person, die auf dem Stuhl sitzt matchentscheidend, ob Nackenprobleme oder Kopfschmerzen entstehen. Wenn der Arbeitsplatz nach Standard ausgerichtet ist, und es sitzt eine Person mit langem Oberkörper und kurzen Armen auf dem Stuhl, sollte die Einstellung anders sein als bei einer Frau mit langen Beinen, hohen Schuhen und eher kurzem Oberkörper. Es ist deshalb immer von Vorteil, die Ergonomie von einer zweiten Person beurteilen zu lassen. Wenn ein Physiotherapeut nicht an den Arbeitsplatz kommen kann, lassen Sie ein Foto von sich machen und schicken es einem Spezialisten. Am besten sprechen Sie aber mit Ihrem Arbeitgeber oder wenn Sie selbst Entscheidungskompetenz haben, lassen Sie einen Physiotherapeuten in die Firma kommen und die Arbeitsplätze beurteilen und anpassen. Sie können auch einen Gesundheitstag organisieren, an dem Übungen, Sitzhaltungen und Ergonomie am Arbeitsplatz besprochen werden. Das ist ein Gewinn für die gesamte Firma. So optimieren Sie Ihren Arbeitsplatz auf ErgonomieNun sitzen Sie aber jetzt am Schreibtisch und wollen Ihren Arbeitsplatz erst einmal selbst optimieren. Wo fangen wir an? Beim Stuhl oder beim Tisch? Da kommen wir nun wieder auf den höhenverstellbaren Tisch zurück. Haben Sie so ein Modell, fangen Sie beim Stuhl an. Wenn nicht, müssen Sie den Stuhl nach dem Tisch ausrichten. Das Wichtigste ist dabei, dass Sie Ihre Unterarme auflegen können und die Hände in einem leichten Winkel nach oben zeigen. Ist das nicht gewährleistet sind Nackenschmerzen vorprogrammiert. Die Unterarme liegen je nach Breite des Tisches und der Möglichkeit die Tastatur und Maus nach hinten zu schieben, entweder auf dem Tisch oder bei einem Tisch, der nicht so breit ist, auf den Armlehnen. Sie sehen, es kommt also auf die Armlänge und der Länge des Oberkörpers an. Wenn Sie nun den Tisch haben mit der höhenverstellbaren Variante, können Sie beim Stuhl anfangen und den Tisch dann erst auf die richtige Position verstellen, damit die Arme schön ruhen können. Der Stuhl sollte nach Möglichkeit so eingestellt sein, dass die Oberschenkel leicht abfallen. Das ist aber nicht bei allen Modellen möglich. Die Knie sollten aber auf keinen Fall über den Hüften sein. Sie sollten in jedem Fall eine gute stützende Rückenlehne haben. Idealerweise mit Lordosestütze und verschiebbarer Rückenlehne, die Sie je nach Oberschenkellänge einstellen können. Gibt der Stuhl nicht so viele Varianten her, können Sie mit einfachen Hilfen die Arbeitsplatzergonomie verbessern. Es gibt im Handel oder bei Ihrem Physio gute Sitzkissen, die für wenig Geld die Sitzposition unterstützen. Mein Favorit ist das Ballkissen. Klein und handlich können Sie es auf fast jeden Stuhl legen und es unterstützt das bewegte Sitzen. Ganz im Gegensatz zum Keilkissen, das zwar das runde Sitzen verhindert, aber das Sitzen im fixierten Hohlkreuz fördert. Viele haben in ihren Büros einen Sitzball. Es gibt auch Stimmen, die fordern, dass der Ball den Stuhl ersetzen soll. Bedenken Sie aber, wie anstrengend das den ganzen Tag wird und was bei Menschen oder Kindern mit schlechtem Gleichgewicht an Hirnkapazität für die Balance verloren geht. Das wäre ja als Arbeitgeber kontraproduktiv. Sitzbälle sind für Workshops, Meetings und für die Gymnastik zwischendurch aber überaus sinnvoll. FazitNun sitzen Sie mit leicht abfallenden Oberschenkeln, den Rücken an die Lehne in S-Form angeschmiegt, die Unterarme aufliegend und die Hände leicht nach oben auf der Tastatur liegend und blicken auf den Bildschirm, der idealerweise den Blick nach unten führt und arbeiten Stundenlang an einem Bericht. Warum bekommen Sie dennoch Nackenschmerzen? Haben Sie den Fehler gefunden? Er liegt im Wort "stundenlang". Auch wenn es nach Unterbruch der Kreativität klingt... gönnen Sie Ihren Augen eine Pause. Blicken Sie mindestens alle halbe Stunde am besten aus dem Fenster in die Ferne. Ihre Augen müssen bei der Bildschirmarbeit, gesteuert über Muskulatur, zusammenarbeiten und in der Nähe fokussieren. Das strengt auf Dauer an und betrifft nicht nur die Muskulatur an den Augen. Diese ist nämlich direkt mit den Nackenmuskeln verschaltet und sollten die Augenmuskeln verspannen, liegt es Nahe, dass auch die Nackenmuskulatur verkrampft und somit Kopf- oder auch Rückenschmerzen auslöst.
Ein idealer und ergonomischer Arbeitsplatz sieht folgedessen so aus:
n„Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie bitte…“, wie es weitergeht, wissen alle. Aber wen fragen wir nach Nebenwirkungen von Lockdown, Notverordnungen und einschränkenden Massnahmen?
Werden die erfasst und ausgewertet? Wird ein Medikament auf den Markt gebracht, wird es erst zugelassen, wenn die Nebenwirkungen ein gewisses Mass nicht überschreiten. Wie sieht es mit politischen Entscheidungen aus? Oft muss ein Medikament in der Dosierung besser abgestimmt werden. So dosieren wir bei Kindern anders als bei Schwangeren oder Erwachsenen. Mit den einschränkenden Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie kommt es mir so vor als ob mit der grossen Giesskanne der Entscheidungen über die Bevölkerung gegossen wird. Geht dies nicht ein bisschen differenzierter? Die Entscheidungsträger der Massnahmen der 1. Welle haben meinen grossen Respekt. Sie hatten keine Blaupause und es gab kein Handbuch, wie zu handeln ist. Wir haben finanzielle Hilfen bekommen und Viele sind mit einem blauen Auge davon gekommen. Wir haben aber auch die Nebenwirkungen eines Lockdowns erkennen können. Die Zahl der Psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Burn Out Syndromen und Stresssymptome ist massiv angestiegen. Die Menschen haben zunehmend Rücken- und Nackenschmerzen sowie Probleme mit den Gelenken, geschuldet dem immer noch andauerndem Homeoffice und Homeschooling. Jugendliche ziehen sich in soziale Netze und digitale Medien zurück, vereinsamen und fördern keineswegs damit ihre Sozialkompetenz. Die Schulen können keinen sicheren und stabilen Ort für Kinder bieten, so dass die Kleinen das Lernen nicht als positiv empfinden, was sich nachhaltig auf ihre grundsätzliche Haltung zu Lernen und Schule auswirkt, Lernstörungen fördert und emotionale Kompetenzen negativ beeinflusst. Dies sind Nebenwirkungen, die Mitten ins Herz unserer Gesellschaft und damit ihre Stützen treffen. Sind dies doch die Entscheidungsträger der nächsten Generation, zahlende Arbeitnehmer, die Renten und Sozialbeiträge sichern sollen. Die langfristigen Folgen sind nicht zu beziffern und zu erfassen. Geboren in den 70er in Berlin und mit Werten wie Autonomie, Selbstwert und sozialer Gerechtigkeit aufgewachsen, habe ich eine gewisse Hypersensibilität gegenüber Hierarchien zum Selbstzweck und autoritären Anordnungen entwickelt. Diese Tatsache lässt mich deshalb aufhorchen, wenn ich Aussagen wie die von Herrn Engelberger im Zusammenhang mit den einschränkenden Massnahem höre:“... wenn das so weitergeht….“ Was ist denn so? Und wer macht denn so? Geht das differenzierter? Hat irgendjemand den Sommer genutzt um Schutzkonzepte im Einzelnen anzuschauen? Es gibt Restaurants, die ein tolles Konzept haben und man sich absolut sicher fühlt. Und es gibt und gab die ganze Zeit schon die Hotspots und Restaurants, die sich durchmogeln und bei denen alle Behörden weggeschaut haben. Wie viel Ansteckungsgefahr besteht in einem Fitnesscenter? Die meisten Center haben Trainingszirkel mit überschaubaren Kundenzahlen und absoluter Hygiene. Natürlich gibt es auch die, die mit Masse und Preisdumping ohnehin ein fragwürdiges Geschäftsmodell pflegen. Wieviel Ansteckungen gab es in den Centern und wieviel im Profisport? So können wir in der Kunst- und Kulturszene weitermachen und da auch im Einzelnen differenzierter hinschauen. Im Stress haben die Menschen keine Kapazität für Details und für die korrekte Sprache. So besteht wohl leider derzeit in der Politik keine Kapazität in dieser Stresssituation für detaillierte Entscheidungen und Wahl einer moderaten Umgangsweise. Wahrscheinlich ist diesem Umstand auch der in seinem “Ton“ etwas vergriffene Brief geschuldet, den wir von unserem Verband bekommen haben. Mit zwei Ausrufezeichen versehen und der Aufforderung, das Training zu unterlassen, löste dieser Brief wieder einmal meinen Autoritäts-Abwehr-Reflex aus. Was soll ich denn unterlassen, etwas was ich gar nicht vorhatte zu tun? Nach all der Anstrengung in den letzten Monaten werden wir nun angeklagt, etwas zu unterlassen. Ich schätze den Verfasser des Briefes sehr und weiss, dass dies nicht seine Art ist und er unglaubliche viel geleistet hat in den letzten Monaten. Der Stress, der diese Zeit verursacht hat, lässt sich wohl auch in diesem Skript ablesen. Es sei ihm mehr als verziehen. Wir werden natürlich die Massnahmen akzeptieren und alles dafür tun, dass unsere Familien gesund bleiben und wir diese Pandemie in den Griff bekommen. Wünschen würde ich mir, dass Entscheidungsträger entlastet werden. Zerrt sie nicht dauernd vor die Kamera, lasst das Kommunikationsspezialisten machen, unterstützt ihre mentale Gesundheit und stellt Personal ein, die differenziert jeden Betrieb auf das Schutzkonzept prüfen und vor Ort Vorgaben umsetzen und entscheiden! Das gibt langfristig Sicherheit und dosiert die Massnahmen. Das Giesskannenprinzip hat noch nie funktioniert. Bleiben Sie gesund! Judith Höferlin Warum in Zeiten von CoronaVirus und #stayathome ein Atemmuskeltraining Sinn macht.
Asthma, COPD, Schnarchen, Schlafapnoe, sogar Übergewicht kann mit dem Training positiv beeinflusst werden. Wenn ich jetzt noch die Wirbelsäulenprobleme und den Beckenboden mit aufzähle, wird die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten erkennbar. Die guten Ergebnisse des All- in- one Geräts lassen sich erklären, sobald wir das Wissen aus bekannten Schmerz- und Rehakonzepten hinzuziehen. Denn die Atemmuskulatur ist wie die Skelettmuskulatur in der Ausdauer und der Kraft trainierbar. Genau hier setzt das Konzept an.
Bei chronischen Erkrankungen der Lunge, ist dies analog zu einer Erkrankung am Skelettsystem, durch das Training nicht in seiner Pathologie beeinflussbar, wohl aber in der Funktion. Wenn ich mehr Kraft- und mehr Ausdauer in der Muskulatur habe, kann ich meine Reserven besser und optimaler ausnutzen. Das heisst, meine Belastungs- und Leistungsgrenzen schieben sich nach oben. Bei der Atemmuskulatur ist dies nicht anders. Die Lungenkapazität wird nicht unbedingt erhöht, wohl aber meine Ausdauer und die Atemkraft. Dies hilft bei Belastung im Alltag und im Sport. Aus der Rehabilitation kennen dies alle Therapeuten: Patienten, die vor Unfällen oder Operationen trainiert oder sich regelmässig bewegt haben, sind schneller wieder fit, bauen zügiger wieder Kraft auf und rehabilitieren insgesamt problemloser. Aber auch Patienten, die vorher nicht regelmässig trainiert haben, müssen nach Eingriffen oder durchgemachten Verletzungen ein Muskelaufbautraining absolvieren. Ohne Intervention wird meist nur 80 % der vorherigen Leistungsfähigkeit erreicht. Wenn wir jetzt diese Gedanken auf den P100 transferieren, ist ein Training der Atemmuskulatur für Patienten, die an Lungenerkrankungen leiden oder akute Infekte mit Pneumonien durchgemacht haben nur konsequent. Mit dem Atemtraining wird die dazu gehörige Muskulatur in ihrer Kraft und Ausdauer trainiert, analog zu einem Beimuskeltraining nach Knieverletzungen. Das Coronavirus wenden wir mit dem P100 natürlich nicht ab, und die Immunreaktion des Einzelnen beeinflusse ich auch nicht direkt mit einem Atemtraining, aber vielleicht sind die Reserven ein bisschen grösser und als Rehabilitationsmassnahme ist er meiner Meinung nach ein wertvolles Tool. Und weil das Training zu Hause durchgeführt werden kann, ist es auch noch #stayathome konform. Die Markteinführung kommt zur rechten Zeit und ich persönlich freue mich auf das neue Tool. Wenn Sie mehr über den P100 erfahren möchten, dann melden Sie sich zum Webinare am Donnerstag, den 23.04.2020 um 17:00 Uhr über www.hoeferlin-institut.ch oder direkt über [email protected] an. In der Therapie sehen wir häufig Patienten nach Unfällen oder mit Schmerzsyndromen, die auf alte Traumata zurückgeführt werden können. Viele Bagatellunfälle wie das Umknicken des Sprunggelenks oder ein kleinerer Fahradsturz werden nur erstversorgt und nicht therapiert. Dennoch kann man noch Jahre später einen Kraftverlust oder eine Bewegungseinschränkung an der betroffenen Seite feststellen. Mögliche Folgen können hartnäckige Blockaden oder rezidivierende Rückenschmerzen sein. So kann ein Sturz auf das Handgelenk längerfristig auf die Halswirbelsäule und die Schultern auswirken und dort Störungen verursachen. Natürlich kann dementsprechend nicht jeder Bagatellunfall in einer kostenintensiven Therapie enden, aber bei immer wiederkehrenden Beschwerden sollte man unbedingt die alten Unfälle und die Behandlung danach betrachten. Viele Rehabilitationen enden, wenn der Patient im Alltag zurecht kommt und gerade einmal genügend Kraft besitzt, um seine täglichen Anforderungen zu bewältigen. Tauchen zu Beginn der Reha Komplikationen auf, reichen die genehmigten Sitzungen unter Umständen nicht einmal für einen adäquaten Kraft- und Belastungsaufbau. Am Ende jeder klassischen Rehabilitation steht die Schnell- und Reaktivkraft. Wird diese vergessen oder vernachlässigt, fehlt ein essentielles Puzzleteil. Die Reaktivkraft sorgt dafür, dass man auf plötzliche äussere Einwirkungen vorbereitet ist wie ein unerwartetes Bremsen des Busses oder ein Fehltritt beim Wandern. Hier lauert die Ursache für neue Verletzungen oder Traumata. Wer also nach scheinbar ausgeheilten Unfällen immer wieder Probleme bekommt oder sich die Kraft nicht richtig aufbaut, sollte unbedingt an der Reaktiv- und Schnellkraft arbeiten.
Wichtig ist darüber hinaus, eine Rehabilitation mit genauen Kraft- und Bewegungsmessungen zu begleiten. Der Idealfall herrscht, wenn der Patient auf Daten zurückgreifen kann aus Zeiten, in denen er beschwerdefrei war. So fischt man nicht im Trüben Gewässer, sondern kann auf realistische Messergebnisse zurückgreifen. Deshalb verlassen wir uns neben unserer persönlichen Erfahrung auf computergesteuerte Mess- und Trainingsverfahren. Die Trainingssteuerung wird digital aufgezeichnet und überwacht, so dass Kraftentwicklung und Bewegungsverbesserungen objektiv nachvollziebar sind. Trainingsblockaden oder mangelnder Fortschritt werden schnell erkannt und optimal analysiert. Dadurch lassen sich Lücken und Versäumnisse in der Rehabilitation vermeiden und neuen Traumata vorgebeugt. |
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AutorJUDITH HÖFERLIN Archiv
August 2021
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