Sie besteht wahrscheinlich schon so lange wie der Mensch selbst... die Muskelverspannung. So gibt es historisch unzählige Überlieferungen aus den verschiedensten Kulturen von den verschiedensten Maßnahmen, um Verhärtungen und Verspannungen der Muskulatur zu lösen. Davon zeugen Römische Bäderlandschaften genauso wie die traditionelle Shiatsubehandlung aus dem asiatischen Raum. Ist die Muskelverspannung eine Diagnose?Bei der WHO wird der Muskelverspannung der Diagnosecode b7800 zugeordnet als "Empfindung von Muskelsteifigkeit mit Unterpunkt Empfindung von Muskelverspannung oder -Steifigkeit". Auffallend dabei ist, dass es sich um ein Gefühl handelt und dieses auch so anerkannt ist. Da bleibt viel Spielraum für die verschiedensten Varianten und Erscheinungsformen von Verspannungen und Muskelschmerzen. Sind diese objektiv doch nur schwer messbar. Die Definition ist demnach ein Gefühl von Steifigkeit der Muskulatur, das aber durchaus Ernst zu nehmen ist. So sind die Kosten und Absenzen am Arbeitsplatz, die auf muskuloskelettale Schmerzen zurückzuführen sind, eklatant hoch. Auch der Leidensdruck der Patienten berechtigt zum Handeln. Gehen die Schmerzen doch häufig mit Begleiterscheinungen wie Konzentrationsschwäche, Ablenkbarkeit, allgemeiner Belastungsminimierung und somit weniger Leistungsfähigkeit im Job einher. Was sind die Ursachen von Muskelverspannungen?Bei vielen Menschen kommt hinzu, dass Sie aufgrund der einseitigen Positionen, die sie einnehmen, Fehlhaltungen entwickeln. Der Körper speichert diese Positionen als seine normale Stellung ab. Folgen sind Überlastungen der Muskulatur. Vor allem im Sitzen reagieren Nacken und die Schultermuskulatur auf eine nicht optimale Haltung. Wenn der Kopf im Verhältnis zum Körper zu weit vorne getragen wird, was beim Sitzen passiert, müssen die Muskeln diesen permanent vom Runterfallen abhalten und erfahren aufgrund der geleisteten statischen Belastung einen Dauerstress. Natürlich ist kein Mensch gerade und "die Fehlhaltung" gibt es nicht. Wir kennen Menschen mit katastrophalen Wirbelsäulen, die kaum Schmerzen haben und andere mit Haltungen wie aus dem Lehrbuch, die einen hohen Leidensdruck verspüren. Schlüssel hierzu ist, die Belastung anzuschauen. Ist die einseitig? Ist die Belastbarkeit gar nicht gegeben, da der Reiz dazu fehlt? Oder dauert die Belastung lange an und dem Körper wird keine Abwechslung angeboten? Es gibt Muskelverspannungen, die sehr schmerzhaft und nur von kurzer Dauer sind. In die Kategorie gehören der Hexenschuss, die Nackensteife, der steife Hals oder was man noch so aus dem Volksmund kennt. Diese sind meist harmlos und verschwinden wieder von alleine. Problematisch wird dies erst, wenn sich der Nacken alle 4 Wochen nicht mehr bewegen lässt oder die Muskelschmerzen über sechs Wochen hinweg andauern. Bei den funktionellen Bewegungseinschränkungen und "Blockaden" wie man früher umgangssprachlich gesagt hat, sind meist nicht nur die Muskeln, sondern auch die Gelenke der Wirbelsäule betroffen. Diese sind in ihrer Funktion gestört und "blockieren". Ein Gang zum Manualtherapeuten Ihres Vertrauens ist dann oft das Mittel der Wahl. Aber Vorsicht: bei immer wiederkehrenden Problemen, muss die Ursache angegangen und nicht immer nur die das Gelenk gelöst werden. Sehr häufig finden wir bei rezidivierenden Störungen genau die Fehlinformationen im Regelkreis der Soll und Ist Werte in der Muskulatur. So stimmen die optimalen Längen der Muskeln und Positionen der Gelenke nicht mit dem Muster, das gespeichert ist überein und der Körper rutscht immer wieder in die Fehlhaltung. Hier müssen unbedingt die richtigen Informationen über Übungen und korrekte Bewegungen implementiert werden. Was macht die Verspannung so schmerzhaft?Über Schmerzgeschehen gibt es ganze Bücher und werden Kongresse abgehalten. Schmerzempfinden ist so individuell wie ein Finderabdruck. Gemeinsam ist aber allen, dass die Psyche eine große Rolle spielt. Sind wir doch in labilen Situationen empfindlicher und nicht so belastbar. Das werden viele Menschen schon selbst erlebt haben. Dieses Empfinden findet im Gehirn bei der Wertung des Erlebten statt. Dieses Phänomen gehört zu der zweiten Kategorie der Muskelverspannungen. Bei der ersten Kategorie mit spürbarer Tonuserhöhung finden wir folgenden Mechanismus: Im Stress wird über das Adrenalin und die Aktivierung des Sympathikus die Spannung in der Muskulatur erhöht. Die Natur hat den Sympathikus für die "fight or flight" Reaktion eingerichtet: Wir sehen den Löwen und los geht's: kämpfen oder flüchten! Sind Sie im Dauerstress, begleitet Sie der Löwe den ganzen Tag. Da müssen Sie schauen, dass Sie den los werden! Die Schmerzen bei Verspannungen sind zu Beginn lokale Schmerzen, bei denen aufgrund der Dauerbelastung die Muskeln übersäuern, genauso wie nach einem Sprint die Beinmuskulatur zu brennen beginnt. Ist der Nacken auf Dauer verspannt, wird die lokale Durchblutung und vor allem der Abfluss dieser Stoffwechselabbauprodukte gestört und die Stoffe bleiben im Muskel liegen. Diese Stoffe sind teilweise schmerzauslösende Stoffe und lösen wiederum lokale Entzündungen aus. Bleiben die Verspannungen über Wochen hinweg erhalten, findet man die Schmerzstoffe auch in den zugehörigen Segmenten im Rückenmark. Nun wird es problematisch, da sich das ganze Geschehen verselbständigt und chronisch wird. Was können Sie tun bei extremen MuskelverspannungenDer erste Reflex, der bei vielen ausgelöst wird ist: "Verspannungen? Da muss ich dehnen." Das können Sie, müssen es aber nicht. Was passiert denn beim Dehnen? Dehnen führt zu mehr Länge. Das ist aber nicht unbedingt bei allen Verspannungen nötig. Wie zu Beginn erwähnt, ist die Muskelverspannung ein Gefühl und geht nicht unbedingt mit Verkürzung und Tonuserhöhung einher. Ist dies der Fall, hilft dehnen bestimmt. Bekommt Ihr Körper aber genug Informationen wie die neue Länge programmiert werden soll im Sinne des Soll-Wertes? Dehnen ist richtig angewendet, äußerst wichtig. Vor dem Sport als dynamisches Dehnen, da darf sogar ein wenig gewippt werden, um den Körper auf den Sport vorzubereiten. Und Dehnen nach der Belastung oder zwischendurch im Büro als langsam bewegtes Dehnen, um Länge bei Bewegungseinschränkungen zu bekommen oder Verkürzungen vorzubeugen. Dies kann demnach bei Verspannungen helfen, vor allem wenn die Beweglichkeit eingeschränkt ist. Mit am besten hilft gegen Muskelverspannungen aber die Bewegung im aeroben Bereich. Das heißt, die Belastung sollte so gewählt werden, dass keine Übersäuerung auftritt und die Muskulatur mit viel Sauerstoff versorgt wird. Der fängt nämlich die freien Radikalen ab, die bei den Muskelverspannungen entstehen und im Muskel verbleiben. Um den Sauerstoff dahin zu transportieren, wo die Schmerzstoffe liegen, braucht es zusätzlich viel Flüssigkeit, und die holen Sie sich mit viel Wasser trinken. Setzt man anstelle des Sauerstoffes, lokal wirkende Medikamente, wird klar, dass Medikamenteneinnahme alleine nicht genügt. Es braucht auch da viel Flüssigkeit und Bewegung, um die Wirkstoffe an den Ort des Geschehens zu transportieren. Bei einem gut angeleiteten Übungsprogramm bekommt der Körper nachhaltig die richtigen Informationen über Haltung und Bewegung, die Belastbarkeit der Gelenke wird erhöht und die Muskulatur muss weniger statische Haltearbeit leisten. Werden diese Übungen im sozialen Gefüge, z.B. in der Gruppe, in einem netten Umfeld oder mit Freunden ausgeführt, bauen Sie auch noch Stress und Adrenalin ab. Dies geschieht im Übrigen auch wenn sie im Wald oder in der Natur laufen gehen. Diese Psychohygiene wirkt zentral im Gehirn und dämpft damit auch Schmerzen, so dass die Wertung der Empfindungen neu kalibriert wird.
Ein weiteres Mittel der Wahl bei Muskelverspannungen sind, wie Eingangs erwähnt, die Massagen oder passiven Anwendungen. Der Effekt, den eine Massage hat, ist ähnlich dem von aktiver Bewegung, nur eben passiv. Die Muskulatur wird bewegt, gedehnt und der Stoffwechsel reguliert. Dies kann vor allem bei sehr starken Schmerzen eine initiale Lösung der Verspannungen herbeiführen. Auch ein Lösen der Gelenke im Sinne einer Manipulation oder Mobilisation mit Impuls kann eine Tonusregulierung erwirken. Wichtig ist dabei aber immer, dass die neuen Informationen langfristig implementiert werden, um nachhaltig das Gefühl der Muskelverspannung zu vermeiden. Wer also regelmässig an Verspannungen leidet sollte sich schlussendlich fragen ob sein Bewegungsverhalten zu einseitig oder die Ernährung ausgewogen ist, ob genug Wasser getrunken wird und wie hoch der allgemeine Stresslevel ist. Professionelle Hilfe ist vor allem dann angezeigt, wenn die Schmerzen regelmässig auftreten und die Umstellung der Lebensgewohnheiten eine zu grosse Hürde darstellen.
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Wieso manche die Orientierung verlieren Gestern Morgen hat Josi Russi, Hotelier des La Cruna in Sedrun und guter Freund der Familie, ein spektakuläres Bild gepostet. Zu erkennen: Tiefschnee, Nebel, ein Sessellift und Füsse von demjenigen, der offensichtlich auf dem Lift hoch fährt... oder… Moment mal, fährt der jetzt hoch oder runter? Was für die meisten Menschen einfach nur ein spektakuläres Bild ist, kann für andere eine Horrorvorstellung sein. Menschen mit mangelndem Orientierungssinn finden in dem Schnee- und Wolkenmeer auf den ersten Blick kaum einen Fixpunkt, den sie für ihre Raumwahrnehmung aber dringend brauchen. Ihnen wird spontan mulmig beim Anblick eines weissen Teppichs. Was kann die Ursache für Orientierungsprobleme sein? Dahinter kann sich ein persistierender frühkindlicher Reflex verstecken, der Tonische Labyrinth Reflex. In der Neurophysiologischen Entwicklungsförderung nach INPP® sprechen wir bei Menschen mit Schwierigkeiten in der Orientierung von den TLR Kindern oder Klienten. Der TLR (Tonische Labyrinthreflex) ist ein frühkindlicher Reflex, der im Mutterleib angelegt wird und nach der Geburt langsam abschwächt, um integriert und von reifen Stell- und Gleichgewichtsreflexen abgelöst zu werden. Er hat Auswirkungen auf die Muskelspannung im Körper und ermöglicht die ersten Reaktionen gegen die Schwerkraft. Geht der Kopf nach vorne, wird die fötale Beugehaltung ausgelöst. Geht der Kopf nach hinten, kommt das Kind oder der Klient in einen gesamten Strecktonus. Was nachgeburtlich sinnvoll ist, stört, wenn er bleibt, die physiologische kindliche Entwicklung. Der TLR ist eng verbunden mit dem Labyrinth, dem Gleichgewichtsorgan im Ohr, dem Kleinhirn, den Augen und den Muskelspindeln im Nacken. Menschen, die unter dem Einfluss eines TLRs stehen, haben häufig Orientierungsprobleme. Sie gehen im Wald verloren ohne Kompass und ihnen wird schwindelig, wenn sie mit den Augen keine Fixpunkte vorfinden. Bei den Kindern fehlt dementsprechend auch die Orientierung beim Zeichnen, sie sind völlig desorganisiert und vergessen ständig, was sie machen sollen (Orientierung in der Zeit). Viele können die analoge Uhr nicht lesen und begreifen nicht, dass jedes Jahr nach dem Sommer der Herbst kommt. Die Tonus Veränderungen bei anhaltendem TLR bei Beugung oder Streckung des Kopfes haben ihre Tücken. Wird der Kopf aufrecht getragen und eher nach hinten gedrückt, streckt sich der Körper und wir gehen eher auf den Zehen, haben die Beine und Hüften durchgedrückt und können uns so gegen die Schwerkraft positionieren. Geht der Kopf nach vorne, bricht das ganze System zusammen und wir neigen uns nach vorne und haben keinen Halt. Das ist auch der Grund, warum diese Menschen, wenn sie irgendwo runter schauen, stets das Gefühl haben, sie fallen herunter oder müssten springen. Sieht nun ein TLR Mensch dieses unglaubliche Bild, wird erst einmal ein Fixpunkt gesucht, es ist nicht klar, wo ist unten und wo ist oben. Und die Vorstellung alleine schon, von diesem Lift runter zu schauen, löst ein Unbehagen aus und das Gefühl, der Absturz wäre nun nicht mehr zu verhindern. Therapiert werden muss dies nur, wenn es krankhaft wird und der Leidensdruck enorm hoch ist. Sonst sind die meisten in der Lage, sich den Fixpunkt zu suchen und sich kognitiv zu beruhigen, dass die Wahrscheinlichkeit zu fallen gleich null ist.
So überwiegt doch die Freude über diesen uns gelieferten sensationellen Ausblick und die faszinierende Schönheit der Berge, die einem immer wieder völlig überraschend überwältigt.
Weitere Infos unter www.inpp.info www.hoeferlin-institut.ch www.hotelcruna.ch Diese Woche habe ich ein Video zugeschickt bekommen, auf dem die Nachteile von Lauflernwagen sehr gut erkennbar sind. Dieser Junge ist , ich habe ihn kennengelernt, sehr gut entwickelt. Er hat eine gute Kopfkontrolle, Stützreaktionen, exploriert im gesunden Bereich und die Lagewechsel Bauchlage, Sitz, Krabbeln und Hochziehen in den Stand sind nahezu perfekt. Dennoch ist die Familie in die Förderfalle getappt und hat dem Jungen einen Lauflernwagen gegeben.
Warum sollten wir das nicht machen: Am Fuss des Jungen ist deutlich zu erkennen, dass der Fussgreifreflex noch voll ausgelöst werden kann. Ich habe dies auch getestet und verifiziert. Das heisst, der Fuss ist noch nicht bereit für dauernden Reiz auf die Fusssohle und löst ein Krallen und Wegdrehen des Fusses aus. Dies kann, wenn sich der Reiz nicht beruhigt zu einem Zehenspitzengehen führen. Ausserdem wird der Fuss nicht physiologisch abgerollt und das Kind gewöhnt sich ein X-Bein und aussenrotiertes Gehen an. Was passiert ausserdem: Das Kind ist mit dem Schwerpunkt nach vorne geneigt und ist nicht im Lot, trainiert also nicht sein Gleichgewicht. Hier bekommen wir irgendwann Schwierigkeiten mit der Beckenbalance und das wiederum führt häufig zu Rückenschmerzen. Das Kind kann die Richtung nicht bestimmen. Wir kennen das vom Einkaufswagen, der schwierig zu lenken ist. So geht es dem Kind. Es stolpert einfach dem Wagen hinterher. Das Kind hat die Hände nicht frei. Es kann nicht sinnerfüllend und zielgerichtet auf einen Gegenstand zugehen, um ihn zu erkunden, nicht der Mama in die Arme rennen und dem Papa nicht am Bein ziehen. Es hat im Gegenteil die Hände gefaustet und angespannt. Es erfolgt keine Gleichgewichtsreaktionen mit Händen und Armen und die Schultern werden beim Gehen verspannt. Was also, wenn wir so ein Laufgestell nun aber haben, meist mit guten Absichten von Verwandten geschenkt? Dankend ablehnen und lieber ein Holztier zum Nachziehen schenken lassen, irgendwann ein Bobbycar oder die Hüpfbälle oder Nilpferde, Schaukelpferde oder einfach nur einen Ball, dem das Kind dann Nachrennen kann. Die Kinder brauchen nicht immer Förderung, sondern Zeit, die wir ihnen lassen, um sich in ihrem eigenen Tempo zu entwickeln. n„Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie bitte…“, wie es weitergeht, wissen alle. Aber wen fragen wir nach Nebenwirkungen von Lockdown, Notverordnungen und einschränkenden Massnahmen?
Werden die erfasst und ausgewertet? Wird ein Medikament auf den Markt gebracht, wird es erst zugelassen, wenn die Nebenwirkungen ein gewisses Mass nicht überschreiten. Wie sieht es mit politischen Entscheidungen aus? Oft muss ein Medikament in der Dosierung besser abgestimmt werden. So dosieren wir bei Kindern anders als bei Schwangeren oder Erwachsenen. Mit den einschränkenden Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie kommt es mir so vor als ob mit der grossen Giesskanne der Entscheidungen über die Bevölkerung gegossen wird. Geht dies nicht ein bisschen differenzierter? Die Entscheidungsträger der Massnahmen der 1. Welle haben meinen grossen Respekt. Sie hatten keine Blaupause und es gab kein Handbuch, wie zu handeln ist. Wir haben finanzielle Hilfen bekommen und Viele sind mit einem blauen Auge davon gekommen. Wir haben aber auch die Nebenwirkungen eines Lockdowns erkennen können. Die Zahl der Psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Burn Out Syndromen und Stresssymptome ist massiv angestiegen. Die Menschen haben zunehmend Rücken- und Nackenschmerzen sowie Probleme mit den Gelenken, geschuldet dem immer noch andauerndem Homeoffice und Homeschooling. Jugendliche ziehen sich in soziale Netze und digitale Medien zurück, vereinsamen und fördern keineswegs damit ihre Sozialkompetenz. Die Schulen können keinen sicheren und stabilen Ort für Kinder bieten, so dass die Kleinen das Lernen nicht als positiv empfinden, was sich nachhaltig auf ihre grundsätzliche Haltung zu Lernen und Schule auswirkt, Lernstörungen fördert und emotionale Kompetenzen negativ beeinflusst. Dies sind Nebenwirkungen, die Mitten ins Herz unserer Gesellschaft und damit ihre Stützen treffen. Sind dies doch die Entscheidungsträger der nächsten Generation, zahlende Arbeitnehmer, die Renten und Sozialbeiträge sichern sollen. Die langfristigen Folgen sind nicht zu beziffern und zu erfassen. Geboren in den 70er in Berlin und mit Werten wie Autonomie, Selbstwert und sozialer Gerechtigkeit aufgewachsen, habe ich eine gewisse Hypersensibilität gegenüber Hierarchien zum Selbstzweck und autoritären Anordnungen entwickelt. Diese Tatsache lässt mich deshalb aufhorchen, wenn ich Aussagen wie die von Herrn Engelberger im Zusammenhang mit den einschränkenden Massnahem höre:“... wenn das so weitergeht….“ Was ist denn so? Und wer macht denn so? Geht das differenzierter? Hat irgendjemand den Sommer genutzt um Schutzkonzepte im Einzelnen anzuschauen? Es gibt Restaurants, die ein tolles Konzept haben und man sich absolut sicher fühlt. Und es gibt und gab die ganze Zeit schon die Hotspots und Restaurants, die sich durchmogeln und bei denen alle Behörden weggeschaut haben. Wie viel Ansteckungsgefahr besteht in einem Fitnesscenter? Die meisten Center haben Trainingszirkel mit überschaubaren Kundenzahlen und absoluter Hygiene. Natürlich gibt es auch die, die mit Masse und Preisdumping ohnehin ein fragwürdiges Geschäftsmodell pflegen. Wieviel Ansteckungen gab es in den Centern und wieviel im Profisport? So können wir in der Kunst- und Kulturszene weitermachen und da auch im Einzelnen differenzierter hinschauen. Im Stress haben die Menschen keine Kapazität für Details und für die korrekte Sprache. So besteht wohl leider derzeit in der Politik keine Kapazität in dieser Stresssituation für detaillierte Entscheidungen und Wahl einer moderaten Umgangsweise. Wahrscheinlich ist diesem Umstand auch der in seinem “Ton“ etwas vergriffene Brief geschuldet, den wir von unserem Verband bekommen haben. Mit zwei Ausrufezeichen versehen und der Aufforderung, das Training zu unterlassen, löste dieser Brief wieder einmal meinen Autoritäts-Abwehr-Reflex aus. Was soll ich denn unterlassen, etwas was ich gar nicht vorhatte zu tun? Nach all der Anstrengung in den letzten Monaten werden wir nun angeklagt, etwas zu unterlassen. Ich schätze den Verfasser des Briefes sehr und weiss, dass dies nicht seine Art ist und er unglaubliche viel geleistet hat in den letzten Monaten. Der Stress, der diese Zeit verursacht hat, lässt sich wohl auch in diesem Skript ablesen. Es sei ihm mehr als verziehen. Wir werden natürlich die Massnahmen akzeptieren und alles dafür tun, dass unsere Familien gesund bleiben und wir diese Pandemie in den Griff bekommen. Wünschen würde ich mir, dass Entscheidungsträger entlastet werden. Zerrt sie nicht dauernd vor die Kamera, lasst das Kommunikationsspezialisten machen, unterstützt ihre mentale Gesundheit und stellt Personal ein, die differenziert jeden Betrieb auf das Schutzkonzept prüfen und vor Ort Vorgaben umsetzen und entscheiden! Das gibt langfristig Sicherheit und dosiert die Massnahmen. Das Giesskannenprinzip hat noch nie funktioniert. Bleiben Sie gesund! Judith Höferlin Warum in Zeiten von CoronaVirus und #stayathome ein Atemmuskeltraining Sinn macht.
Asthma, COPD, Schnarchen, Schlafapnoe, sogar Übergewicht kann mit dem Training positiv beeinflusst werden. Wenn ich jetzt noch die Wirbelsäulenprobleme und den Beckenboden mit aufzähle, wird die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten erkennbar. Die guten Ergebnisse des All- in- one Geräts lassen sich erklären, sobald wir das Wissen aus bekannten Schmerz- und Rehakonzepten hinzuziehen. Denn die Atemmuskulatur ist wie die Skelettmuskulatur in der Ausdauer und der Kraft trainierbar. Genau hier setzt das Konzept an.
Bei chronischen Erkrankungen der Lunge, ist dies analog zu einer Erkrankung am Skelettsystem, durch das Training nicht in seiner Pathologie beeinflussbar, wohl aber in der Funktion. Wenn ich mehr Kraft- und mehr Ausdauer in der Muskulatur habe, kann ich meine Reserven besser und optimaler ausnutzen. Das heisst, meine Belastungs- und Leistungsgrenzen schieben sich nach oben. Bei der Atemmuskulatur ist dies nicht anders. Die Lungenkapazität wird nicht unbedingt erhöht, wohl aber meine Ausdauer und die Atemkraft. Dies hilft bei Belastung im Alltag und im Sport. Aus der Rehabilitation kennen dies alle Therapeuten: Patienten, die vor Unfällen oder Operationen trainiert oder sich regelmässig bewegt haben, sind schneller wieder fit, bauen zügiger wieder Kraft auf und rehabilitieren insgesamt problemloser. Aber auch Patienten, die vorher nicht regelmässig trainiert haben, müssen nach Eingriffen oder durchgemachten Verletzungen ein Muskelaufbautraining absolvieren. Ohne Intervention wird meist nur 80 % der vorherigen Leistungsfähigkeit erreicht. Wenn wir jetzt diese Gedanken auf den P100 transferieren, ist ein Training der Atemmuskulatur für Patienten, die an Lungenerkrankungen leiden oder akute Infekte mit Pneumonien durchgemacht haben nur konsequent. Mit dem Atemtraining wird die dazu gehörige Muskulatur in ihrer Kraft und Ausdauer trainiert, analog zu einem Beimuskeltraining nach Knieverletzungen. Das Coronavirus wenden wir mit dem P100 natürlich nicht ab, und die Immunreaktion des Einzelnen beeinflusse ich auch nicht direkt mit einem Atemtraining, aber vielleicht sind die Reserven ein bisschen grösser und als Rehabilitationsmassnahme ist er meiner Meinung nach ein wertvolles Tool. Und weil das Training zu Hause durchgeführt werden kann, ist es auch noch #stayathome konform. Die Markteinführung kommt zur rechten Zeit und ich persönlich freue mich auf das neue Tool. Wenn Sie mehr über den P100 erfahren möchten, dann melden Sie sich zum Webinare am Donnerstag, den 23.04.2020 um 17:00 Uhr über www.hoeferlin-institut.ch oder direkt über academy@idiag.ch an. Der Tour de Suisse Tross bahnt sich seinen Weg durch die Schweiz und mit ihm die Bewunderung und das Erstaunen darüber, wie fit und ausdauernd die Athleten sind. Da kann der ein oder andere schon mal resignieren und für sich die Entscheidung treffen, dass man ein abgestimmtes Ausdauertraining den Profis überlässt und selbst bei der nächsten Fahrrad- oder Joggingrunde einfach so viel gibt, dass man hinterher ausgepowert ist. Mit der Zeit wird die Ausdauer sich ja wohl dann steigern... Kann man so machen, ist aber oft mit Frust verbunden, da die Quälerei immer die selbe bleibt und eine Steigerung nur im Mü-Bereich erkennbar ist.
Eine einfache Standortbestimmung der eigenen Belastungsgrenzen, das Wissen darum, wie schnell oder wie gleichmässig sich meine Herzfrequenz steigert bei Anstrengung und die Erkenntnis wie es um die eigene Erholungsfähigkeit steht, kann richtig interpretiert, zu einem effektiveren und somit freudigeren Ausdauertraining führen. Viele Hobbysportler trainieren das ganze Jahr hindurch ohne viel Abwechslung. SIe laufen die übliche Runde, strampeln immer den gleichen Berg hinauf und quälen sich immer wieder an den selbsen Stellen. Manche werden gar langsamer oder mögen nicht mehr die lange Strecke bewältigen obwohl sie doch so viel trainineren. Wichtig ist, dass ich weiss bei welchem Puls ich trainieren muss. Das ist abhängig von der Ausgangssituation. Ist jemand schon trainiert oder fängt er erst an? Gibt es ein Ziel wie einen Lauf oder eine Strecke? Bei regelmässigem Training ist zudem wichtig, immer wieder neue Reize zu schaffen wie Bergsprints, Steigerungsläufe oder auch ein zusätzliches Krafttraining. Ist die Erholung zu langsam und regeniert der Körper nicht richtig, kann es sein, dass der nächste Trainingsreiz zu früh gesetzt wird und statt die Leistung zu steigern, ein Leistungsabbau stattfindet. Es gibt viele verschiedene Arten die Ausdauer zu messen. Auf dem Ergometer, dem Laufband, draussen auf der Bahn, mit Ausbelastung oder sanfter ohne. Dabei können verschieden Messdaten gesammelt und mit den Ergebnissen ein optimaler Trainingsplan empfohlen werden. Das macht Sinn für alle Leistungsbereiche. Kommen Sie an unseren Stand am DIenstag, den 18.6. in Arlesheim oder Mittwoch, 19.06 in Münchenstein. Wir zeigen Ausdauertests und beraten Sie gerne bei Trainingsfragen. |
AutorJUDITH HÖFERLIN Archiv
März 2021
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